Die Alexander Karl-Stiftung ist 2009 von dem verstorbenen Mainzer Automobilkaufmann Alexander R. Karl ins Leben gerufen worden und unterstützt mit dem Alexander Karl Preis bereits zum siebten Mal Projekte junger Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der Tumorforschung Kopf-Hals. Eingereicht worden waren 21 Projektanträge von Forschergruppen deutscher Universitäten.
Darüber hinaus hat der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals, Richard Patzke, Veränderungen in den Stiftungsgremien bekannt gegeben. Dr. h.c. Klaus G. Adam, übergibt wie geplant den Vorsitz des Stiftungsrates an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolf Mann, Mitbegründer der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals und langjähriger Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats. Letztere Aufgabe übernimmt nun Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. Den stellvertretenden Vorsitz des Stiftungsrates hat jetzt Dr. Eric Strutz inne. Prof. Babette Simon, Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, ist neu hinzugekommen und übernimmt den stellvertretenden Vorsitz des Kuratoriums nach Otto Boehringer.
Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals ist seit mehr als 20 Jahren aktiv. Das Anfangskapital der Stiftung von 100.000 DM ist inzwischen auf rund 2,8 Millionen Euro angewachsen. Prof. Gosepath stellte die ausgezeichneten Projekte vor:
„Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals fördert Forschungen, die das Potenzial haben, schnell den Sprung vom Labor in den klinischen Alltag zu schaffen.“
Otto Boehringer, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals, würdigte die Forscher:
„Es ist ein ungeheurer Kraftakt, Innovationen auf den Markt zu bringen. Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals leistet hier mit der Förderung junger Wissenschaftler ihren Beitrag.“
Alexander Karl Preis
Analyse somatischer Mutationen aus zellfreier, zirkulierender Tumor-DNA bei Patienten mit primären HNO-Tumoren unter Radiotherapie
Dr. med. Kerstin Zwirner, Weiterbildungsassistentin, Klinik für Radioonkologie, Universitätsklinikum Tübingen
Zellfreie, zirkulierende DNA (cfDNA) in Blutplasma kann als Biomarker bei Tumorerkrankungen eingesetzt werden. Neben einer einfachen Mengenbestimmung ist ebenfalls eine genauere Analyse, z.B. mittels Next-Generation-Sequencing, zur Erhebung von genetischen Tumorprofilen möglich. Beide Informationen können bei wiederholter Erhebung Rückschlüsse auf Krankheitsverlauf und Ansprechen auf Behandlung zulassen. Das Konzept der cfDNA ist relativ jung und weist gegenüber den bisher verfügbaren Methoden Vorteile auf. Das vorliegende Projekt hat die Bestimmung der cfDNA-Menge sowie Analyse der tumorspezifischen genetischen Veränderungen bei Patienten mit Kopf-Hals Tumoren unter Strahlentherapie zum Ziel. Weiteres Ziel ist neben der strukturierten Erhebung von cfDNA, die Evaluation auf bekannte aber auch neue Resistenzmechanismen.
Förderung: 25.000 Euro
Alexander Karl Preis
Evaluation von hnRNPK als Prognosemarker und künftiges therapeutisches Ziel im Rahmen der Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren
Dipl. Biol. Nadine Wiesmann, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik UNIVERSITÄTSMEDIZIN der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Strahlentherapie stellt neben der Chirurgie eine Hauptsäule in der Behandlung von Kopf-Halstumoren (HNSCC) dar, jedoch kommt es immer wieder zu strahlenresistenten Tumoren. Das bei HNSCC viel zu viel vorhandene Protein hnRNPK ist an der DNA Schadenserkennung beteiligt. In dem vorgestellten Projekt soll nun der Einfluss des Proteins hnRNPK auf den klinischen Verlauf und die genaue Rolle bei der Schadenserkennung, insbesondere die Interaktion mit dem Protein p53, näher charakterisiert werden. Ziel ist es hnRNPK in Zukunft als Prognosefaktor oder als mögliches therapeutisches Angriffsziel nutzen zu können.
Förderung: 25.000 Euro