Drei Forscher erhalten Förderpreise für innovative Projekte

Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals unterstützt Erfolg versprechende Projekte mit insgesamt 60.000 Euro

Einblick in die Forschungsarbeit

Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals hat bei ihrer 26. Kuratori- umssitzung Förderpreise an drei deutsche Universitätskliniken für herausragende wissenschaftliche Projekte von bundesweiter Bedeu- tung vergeben. Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Kasper, Universitätsklini- kum Essen (AöR) vom Westdeutschen Tumorzentrum, Dr. med. Ste- fan Hartwig von der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Cha- rité Campus Virchow und Dr. mult. Thomas Ziebart, Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz erhielten je 20.000 Euro für erfolgversprechende Arbeiten
Den Kampf gegen tückischen Kopf-Hals-Krebs hat sich die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals seit mehr als 20 Jahren auf die Fahnen geschrieben. Deutschlandweit erkranken von 100.000 Menschen je- des Jahr 16 Menschen neu an einem Tumor im Kopf-Hals Bereich, welches weltweit die fünfthäufigste Tumorerkrankung darstellt. Nicht einmal 50 Prozent der Erkrankten überleben fünf Jahre nach der Di- agnose. Das Anfangskapital der Stiftung von 100.000 DM ist inzwi- schen auf rund 2,8 Millionen Euro angewachsen.

Mit den Fördermitteln der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals werden drei sehr innovative Forschungsprojekte in jeweils hochaktuellen Themengebieten mit unterschiedlicher Ausrichtung gefördert“

erläu- terte Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Direktor der Kli- nik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH (HSK), der die ausgezeichneten Projek- te beschrieb.

Unter seiner Leitung wählte der wissenschaftliche Beirat ein Projekt mit Pilotstudiencharakter aus, da es sich mit einem faszinierenden Früherkennungsansatz über einen scheinbar simplen Atemtest für das Vorhandensein von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich befasst. Prof. Gosepath beschrieb das nächste Projekt als für den the- rapeutischen Alltag hochrelevant. Die Forscher befassen sich dabei mit sogenannten Resistenzmechanismen, also Strategien, die Tumo- ren auf Grund ihrer molekularen Eigenschaften dazu nutzen können, sich gegen sie gerichteten Therapien zu entziehen: „Wir sehen hier das Potential, tatsächlich molekulare Grundlagen der Resistenzent- wicklung zu identifizieren.“ Neue Therapieansätze könnte auch das dritte geförderte Projekt liefern, das den Einfluss einer bestimmten Zellgattung auf Tumorwachstum und die Fähigkeit von Tumoren, sich durch eigene Blutzufuhr zu ernähren, erforscht.

Der Vorsitzende des Kuratoriums, zugleich einer der Gründungsmitglieder der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals, Otto Boehringer, sagte:


„Diese jungen Wissenschaftler haben herausragende Ideen. Diese in Zeiten knapper Mittel zu fördern, dafür leistet die Stiftung Tumorfor- schung Kopf-Hals einen wichtigen Beitrag.”

Die geförderten Forschungsprojekte:

Identifikation und molekulare Charakterisierung von Resis- tenzmechanismen bei gegen den epidermalen Wachstumsfaktorre- zeptor (EGFR) gerichteten Therapien bei Patienten mit Kopf-Hals- Tumoren

Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Kasper, Universitätsklinikum Essen (AöR), Westdeutsches Tumorzentrum

Neben der klassischen Chemo- und Strahlentherapie ist die zielge- richtete Immuntherapie mit sogenannten Antikörpern ein fester Be- standteil in der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Kopf- Hals Tumoren. Leider wirken diese neuen Krebsmedikamente bei ei- nem Teil der Patienten nicht, oder die Wirksamkeit ist nur von kurzer Dauer. Ziel dieses Projektes ist es, nun bestimmte Genmutationen in Patienten zu identifizieren, die voraussagen lassen, ob eine Therapie wirksam ist oder nicht. Dies ist einerseits wichtig, um Patienten nicht unnötig mit unwirksamen Therapien zu behandeln und andererseits, um Strategien zu entwickeln, Resistenzen gegenüber diesen Medi- kamenten zu überwinden.

Förderung: 20.000 Euro

Pilotstudie zur Evaluation, Entwicklung und Implementierung eines Atemtests zur Früherkennung von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals Bereich - Atemtest bei HNSCC

Dr. med. Stefan Hartwig, Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Charité Campus Virchow

In der klinischen Studie geht es um die Entwicklung eines Atemtests zur Erkennung von Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich. Mittels Analyse der Atemprobe sollen Stoffwechselprodukte des Tumors nachgewiesen werden, um die Früherkennung von Kopf-Hals- Tumoren zu ermöglichen.

Förderung: 20.000 Euro

Einfluss endothelialer Progenitorzellen (EPC) auf die Tu- morprogression, Neovaskularisation und Gefäßmorphometrie im ora- len Plattenepithelkarzinom

Dr. mult Thomas Ziebart, Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsmedizin Mainz

Ziel des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der Gefäßneubil- dung durch ausgereifte Stammzellen (EPC) in Tumoren der Kopf- Hals-Region. Es handelt sich um einen elementaren Mechanismus, der sowohl im fötalen Wachstum als auch in physiologischen und pa- thophysiologischen Vorgängen, wie der Wundheilung nach Herzinfarkt oder aber beim Tumorwachstum eine immer größere Rolle in der Wis- senschaft spielt. Die Arbeitsgruppe hofft nachweisen zu können, dass die Zellen zu einem gesteigerten Tumorwachstum beitragen können. Hierdurch würden sich neue Möglichkeiten für eine gezielte Tumorthe- rapie durch die Hemmung der genannten Zellen (EPC) ergeben.

Förderung: 20.000 Euro

Bildzeile: Prof. Wolf Mann, Otto Boehringer, Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Kasper, Prof. Reinhard Urban, Dr. mult Thomas Ziebart, Dr. med. Stefan Hartwig, Richard Patzke, Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Peter Ditsch, Anja Haupt-Kilian (v.l.) bei der Förderpreisvergabe der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals.

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„Diese Anschubfinanzierung versetzt die Forscher in die Lage, an- schließend weitere Drittmittel einzuwerben. Die Stiftung Tumorfor- schung Kopf-Hals unterstützt medizinische Innovationen wie die der Preisträger, um einen Schneeballeffekt in Gang zu setzen“

sagte Richard Patzke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals bei der Kuratoriumssitzung auf der Laubenheimer Höhe in Mainz

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